DWN: Mal kurz nachgedacht ...

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DWN: Mal kurz nachgedacht ...

Beitrag von Toska » 16.10.2013, 13:31

Als News-Junkie lese ich ja alles mögliche an News-Outlets. Darunter auch seit längerem "Deutsche Wirtschafts Nachrichten": http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de

Die haben sich in den letzten Jahren ziemlich gemausert. Vom relativ obskuren News-Blog hin zu einem voll-professionellen Nachrichtenportal. Es gibt seit diesem Jahr auch eine Papier-Ausgabe. Herausgeber ist Dr. Michael Maier, früher Chefredakteur der Berliner Zeitung, des Stern und der Netzeitung. Die DWN residiert in Berlin am Kurfürstendamm (keine billige Ecke) und beschäftigt mittlerweile ein ganzes Rudel professioneller Redakteure. Das Online-Angebot ist fast komplett frei von Werbung (die muss man mit der Lupe suchen).

Die Artikel? Ich sag es mal so: Da stehen an sich all die Dinge drin, die man sich von der Systempresse erwarten würde, wenn sie keine Systempresse wäre. Jede Negativ-Nachricht zu EU, zu den Multi-Kulti-Auswüchsen und den allgemeinen politischen Verfehlungen macht da dicke Schlagzeile und in den Artikeln wird teilweise genau so heftig vom Leder gezogen, wie man das eigentlich erwarten würde. Die Artikel sind eindeutig "für den Pöbel" geschrieben und nicht für Wirtschaftsfachleute.

So langsam sollte man das Ganze aber mal hinterfragen: Wer steckt dahinter und was wird damit bezweckt? Eines ist klar: Die haben anscheinend ordentlich Geld in der Hand und müssen sich weder um die laufenden operativen Kosten sorgen machen, noch darum Werbung zu akquirieren oder evtl. Werbekunden mit kritischen Artikeln zu verprellen. Damit hat die DWN in der deutschen Publikationslandschaft eine recht einmalige Stellung bezogen. Schon das alleine ist recht bemerkenswert.

Man kann also davon ausgehen, dass hier der Geldadel seine Finger im Spiel hat und ein neues Sprachrohr aufbaut. Sobald sich die Politik beim Systemabbruch vollends diskreditiert hat, können die sagen: "Habt ihr nicht DWN gelesen? Wir waren doch auf eurer Seite und haben euch dort - so gut wie wir es konnten - gewarnt."
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Beitrag von Herr Rossi » 16.10.2013, 19:41

Hätte ja mal reingeschaut, weil die Netzzeitung ist mir ein Begriff, aber da ich deine Einstellung zu den "Multi-Kulti-Auswüchsen" kenne und die das ja offensichtlich vertreten, sage ich lieber nein danke... keine Lust auf so einen rechten Müll.

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Beitrag von Toska » 17.10.2013, 01:12

Herr Rossi hat geschrieben: da ich deine Einstellung zu den "Multi-Kulti-Auswüchsen" kenne und die das ja offensichtlich vertreten, sage ich lieber nein danke... keine Lust auf so einen rechten Müll.
Hat mit "rechtem Müll" nichts zu tun. Aber wenn irgendwo "ein paar Jugendliche" einem Passanten auf der Bordsteinkante "den Kopf eintreten", möchte ich schon gerne ein bisschen mehr zu den ethnischen und sozialen Hintergründen der Täter wissen, als das die System-Medien verbreiten.

Hier geht es auch um die Unterdrückung von Informationen, die ja weit verbreitet ist. Vergleiche mal zwei Artikel zum gleichen Thema:

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 28061.html
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... n-hamburg/

Spiegel: Kurz, unscharf, vier Absätze (nur drei davon zum Thema) und fertig.
DWN: Infos zu den Vorgängen, das "Ultimatum der Aktivisten" wird zitiert, damit man sich ein Bild machen kann. Dazu gibt es noch Hintergrundinfo und wie die Politik gedenkt, mit der Situation umzugehen.

Beides sind journalistische Artikel ohne Meinung, jedoch halt unterschiedlich aufbereitet. Die einen schreiben vom Ticker ab, die anderen schauen genauer hin und durchleuchten die Sache so weit wie nötig. Beides entspricht den hohen Standards der "political Correctness". Ich kann da keinen "rechten Müll" drin erkennen.

Ähnlich verhält es sich bei der DWN-Berichterstattung zu Europa. Die Systemhuren schreiben überwiegend die Pressemeldung der EU-Propaganda-Abteilung ab und betreiben Hurra-EU-Patriotismus. DWN berichtet die Fakten und lässt sowohl Befürworter als auch kritische Stimmen zu Wort kommen. Ist das Thema besonders verwerflich, gibt es noch eine separate Kolumne dazu, in der ein Redakteur seine Meinung zu dem Thema ausbreiten darf. Die ist dann abgegrenzt von der reinen Berichterstattung zur Faktenlage und klar als "Meinungsstück" (im Englischen "OpEd") zu erkennen.

Nur wie gesagt: Die Agenda des DWN ist ebenso unklar, wie die Frage, wer für den Spaß bezahlt und damit ggf. auch die Marschrichtung vorgibt. Wäre das bekannt, könnte man anhand der Berichterstattung zu Vorgängen rund um den Geldgeber dann wirklich festmachen, wie solide die Presse-Arbeit der DWN-Redakteure ist.
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Beitrag von Herr Rossi » 17.10.2013, 07:18

Das ist aber kein gegen die Multi-Kulti-Auswüchse, sondern einfach ein besserer Artikel als der übliche nichtssagende (bzw. oft auch verfälschende) SPON-Kram.
Ich gebe dir aber recht, dass er angenehm neutral geschrieben ist und einem einen guten Eindruck über die Hintergründe gibt. Schön auch, dass er direkt auf den Blog verlinkt, so dass man sich dort das Original des Statements durchlesen kann. Wobei ich allerdings bei Blogs immer etwas skeptisch bin. Wer sagt, dass der offiziell ist? Haben die hoffentlich recherchiert...

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Beitrag von Toska » 17.10.2013, 14:02

Herr Rossi hat geschrieben:Das ist aber kein gegen die Multi-Kulti-Auswüchse, sondern einfach ein besserer Artikel als der übliche nichtssagende (bzw. oft auch verfälschende) SPON-Kram.
Eben. Die Qualität der Info ist eine andere und man kann sich dann aus der Fülle der Artikel sein eigenes Bild basteln. Zu den Multi-Kulti Auswüchens der System-Medien gehört meiner Meinung halt auch, dass Aussagen wie von Wulff, Gauck oder von grünen Spitzenpäderasten zum Islam kritiklos hingenommen und bejubelt werden. Natürlich soll man darüber berichten. Aber eine kritische Hinterfragung findet nicht statt. Und das ist meiner Meinung nach kontraproduktiv. Es ist ein brisantes gesellschaftspolitisches Thema, das alle angeht und das es zu diskutieren gilt. Nicht nur aus dem Elfenbein-Turm der Politik heraus, denn ein Gauck oder Triitt-Ihn nehmen keine 3000 Syrien- oder Lampedusa-Flüchtlinge in ihren Vorgärten auf. Solche Diskussionen werden aber generell unterdrückt, da die Politik genau weiß, welche Antworten sie dann "von den billigen Plätzen" bekommt. So kann man auch keine Akzeptanz fördern, sondern es fördert langfristig Probleme, wo keine sein sollten.

Dann ist da noch die Disproportionalität in der Berichterstattung: Schlagen drei, vier oder fünf "Kulturbereicherer" einem Deutschen in der U-Bahn den Schädel ein, ist das eine Fußnote. Über die sozialen und ethnischen Hintergründe der Täter wird nicht berichtet - bestenfalls dient sie als Rechtfertigung, Legitimation und Entschuldigung für ihre Gewalttaten und wirken sich letztendlich strafmildernd aus. Kommt es zu einer Schubserei zwischen Deutschen und Kulturbereicherern, so haben wir es gleich mit einer Tat mit rechtsradikalem Hintergrund zu tun, für die wir alle in Kollektivschuld genommen werden, während die in- und ausländische Presse deswegen über uns herfällt. Folge: Es werden Höchststrafen verhängt. Das ist schon ein ziemlicher Zynismus und absoluter Nationalmasochismus.

Vor dem Hintergrund sollte man auch die momentane Kampagne gegen den Limburger Bischof Tebartz-van-Elst sehen. Ich kenne keinen aus der Limburger Gegend (ist 40km von meinem Heimatort weg und 20 vom Ort des Studiums), der nicht schon seit Jahren wegen dem Fuzzi auf der Palme ist. Das hat aber mehr mit seinem selbstherrlichen Auftreten und Gebahren zu tun, als mit dem Neubau der Diözese. Allerdings hat T-v-E halt schon mehrmals klar und publikumswirksam Stellung gegen den Islam bezogen. Das machte ihn in Limburg nicht unbedingt beliebter - dafür hatte er bereits zuviel verbrannte Erde hinterlassen. Die Limburger wären froh, ihn endlich los zu sein - keine Frage.

Die linksgrüne Presse hat das alles aber nicht vergessen und jetzt hat man halt den Aufhänger, um ihn endgültig abzusägen. Das passte dann auch gleich in das Nachrichten-Loch zu dem Zeitpunkt. Eigentlich hätte es zum Thema des US-Haushalts-Theaters genug zu schreiben gegeben. Nur wären diese Nachrichten halt alles andere als positiv gewesen. Ein bisschen Bischof-Basching war da doch etwas zerstreuender, nicht wahr?

Auch in der Berichterstattung darüber war DWN durchweg deutlich objektiver und präsentierte die passenden Fakten und Hintergrund-Infos ohne gleich zu skandalisieren. Das ging sogar ohne dabei das Thema USA zu vernachlässigen.
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Beitrag von Herr Rossi » 17.10.2013, 17:22

Tja, Toska... so unterschiedlich können Wahrnehmungen sein. Wo auch immer du eine linksgrüne Presse entdecken willst, ich sehe sie nicht. Links sehe ich ehrlich gesagt sogar gar nicht in der Presse. Das ist alles deutlich konservativ mit ein bisschen grünem Anstrich, aber links? Offensichtlich haben wir da völlig unterschiedliche Vorstellungen, was dieser Begriff umfasst. Bei dir laufe ich dann wohl als Kommunist oder so... kA, dabei ist meine Einstellung links liberal. In der Presse finde ich davon nix.

Und deine Einstellung zum Islam will ich ehrlich gesagt nicht noch einmal diskutieren. Es läuft mir dabei immer wieder zu deutlich auf Islam = radikale Religionsauslegung hinaus, dabei betrifft das nur eine kleine Gruppe. Ich persönlich kenne zum Beispiel ganz genau null Moslems in meinem engerem und weiterem Bekanntenkreis, die ihre Religion in irgend einer Form radikaler ausleben als das der übliche Christ hier tut... aber lassen wir das. In der Sache finden wir da eh keinen Nenner.

Ich werde mal hin und wieder einen Blick auf die DWN werfen. Vielleicht fixt es mich ja an...

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Beitrag von Toska » 19.10.2013, 02:02

Herr Rossi hat geschrieben:Das ist alles deutlich konservativ mit ein bisschen grünem Anstrich, aber links? Offensichtlich haben wir da völlig unterschiedliche Vorstellungen, was dieser Begriff umfasst.
Das mag sein. Ich hake die Systempresse unter grün und linksliberal ab, weil sie bislang bei fast jedem Öko-Wahnsinn geklatscht hat und zum Thema Kulturbereicherung erstaunlich unkritisch vorgeht. Selbst nachrichtenwürdige Themen aus dem Bereich werden zusammen gestrichen, so dass Fakten bewusst verschleiert und verdreht werden und Zusammenhänge nicht mehr zu erkennen sind. Propaganda-Presse hat es sowohl unter den Nazis als auch den Kommunisten gegeben. Von daher kann man sie vielleicht schlecht dem rechten oder linken Spektrum zuordnen. Es dient jedoch nicht der Information, sondern wird bewusst als Mittel eingesetzt, um einer bestimmten "political correctness" gerecht zu werden, die nicht immer angebracht ist. Ich halte das ungeachtet des Themas für besonders verwerflich.

Hier mal eine der interessanteren News-Meldungen zu dem Rand-Thema von unseren Österreichischen Nachbarn:

http://www.unzensuriert.at/content/0014 ... -Favoriten

Das möchte ich weder kommentieren noch diskutieren. Aber ich frage mich schon, wie die deutsche Presse mit dem Thema umgehen wird, wenn das bei uns aktuell wird.
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Beitrag von cubi » 19.10.2013, 13:32

So einen schwachen Trutherartikel sollte man in der Tat unkommentiert lassen.


Die Systempresse ist linksliberal? Nur weil ein paar Alibiartikel in Bild am Montag erscheinen? Die Systemmedien sind durch und durch neoliberal und stramm auf Regierungskurs, der von wenigen Verlegerfamilien mitbestimmt wird. Damit die Auflagen bzw. Klickraten stimmen, nimmt man halt linksliberale und ökologische Themen im Vorbeigehen mit. Kostet ja nix. Hab mir mal die Volksverblödung auf ARD und ZDF nach der Wahl zum Thema Mindestlohn und Steuern angetan. Es schmerzt!
cu cubi
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