RL-Einsatz in den ostmärkischen Gebieten

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Scrat
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RL-Einsatz in den ostmärkischen Gebieten

Beitrag von Scrat » 15.01.2007, 16:58

RL-Einsatz in den ostmärkischen Gebieten

[align=justify]Entgegen diverser, anderslautender Unkenrufe, begann das RL-Treffen in Thüringen auch für den werten Lieblingskolumnisten bereits am Freitagabend. Zwar mußte der gepflegte Wasserhaus seiner Nebentätigkeit als Rausschmeißer genüge leisten, folgte während dieser ermüdenden Tätigkeit jedoch bereits einem perfiden Plan. Aber laßt uns doch einfach am Beginn der Geschichte anfangen.

Hauptmann Waterhouse hatte mit seinem getreuen Fahrer PFC Bateman bereits vor Wochen den Dienstplan für den 11. September bestätigt und seine Abholung aus den Offiziersunterkünften für einsnullhundert desselben Samstag vereinbart. Aus der Vergangenheit klug geworden hatte er seine persönliche Ordonnanz damit beauftragt, ihn schon um nullneunhundertdreißig zu wecken, so daß der Sturmangriff auf die Klingel der Offiziersunterkünfte den Puls der abzuholenden Person nicht um eine Nachkommastelle zu heben in der Lage war. Löblicherweise hatte PFC Bateman den Anweisungen folge geleistet und ein reichhaltiges und ausgewogenes Frühstück aus, an der Wegstrecke liegenden, Bäckereien requiriert. Nach ausgiebigem Zuspruch selbigen Frühstücksbuffets, einer eiskalten Dusche und einer gepflegten, ordonanzseitigen Rasur blies der Wachhabende zum Aufbruch und selbiger ging ohne weitere Verzögerung von statten.

Da Kamerad Bateman leider weder des Kartenlesens mächtig, noch mit einem gesunden Augenlicht gesegnet, übernahm der bekannte Kamerad Kolumnist die Aufgabe der Navigation. Nach dem Öffnen der Marschbefehle, stellte sich ein Mißverständnis bezüglich der groben Marschrichtung ein, welches jedoch bereits nach zehn Minuten erkannt wurde. Nach Berichtigung des Kurses um ca. 90° Richtung Norden stand der baldigen Ankunft der beiden Getreuen an ihrem Ziel kaum mehr etwas im Wege. Es gab lediglich kurze Verwirrung beim Wechsel von der Nord-Süd-Magistrale auf die Ost-West-Umgehung, die gleichwohl am Nervenkostüm des Fahrers ein wenig zerrte. Stutzig wurde der Fahrgast lediglich als der Fahrer begann, von Baseballschlägern und rektalen Insertionen zu delirieren. Ein dargebotenes koffeinhaltiges Erfrischungsgetränk und eine kurze Pause mit Verköstigung einiger, vorbereiteter Leckereien aus dem Marschgepäck, wirkten stark deeskalierend und die Fahrt konnte weitaus verbalgewaltfreier wieder aufgenommen werden.

Kurz darauf wurde also die Innenstadt Weimars passiert, auf schlecht befestigten Straßen holperten wir weiter gen Schützenlinie, korrigiere, Schützenhaus. Die Ankunft bei selbigem gestaltete sich weitaus unspektakulärer, als es der werte Kolumnist gewohnt ist, weshalb er eigentlich sofort wieder abreisen wollte. Erst als man ihn endlich zu seinem König und Oberbefehlshaber führte und man ihm gestattete, diesem seine Aufwartung zu machen war klar, daß man in diesem Etablissement nächtigen würde. Wirklich rührend war der folgende, ein wenig halbherzige Versuch eines der Anführer einer verbündeten Partisanengruppe, den Kolumnisten mit einer lokalen Spezialität aus der Gulaschkanone davon abzuhalten, sich ein gepflegtes und wohlverdientes Pils zu genehmigen. Ordonnanzoffizier FreakMan wußte diesen ungeschickt eingefädelten Versuch zu unterlaufen und schmuggelte die flüssige Konterbande an den Jägern vorbei nach draußen. Gestärkt und für die lange Reise mehr als entschädigt konnte der Kolumnist nun daran gehen, seinen Aufgaben nachzugehen, ohne unterzugehen. Die Begrüßung der anwesenden Streiter verlief kurz und schmerzlos. Einige der Einsatzkräfte waren allerdings von dem Abend zuvor bereits so geschwächt, daß sie als KZH gemeldet wurden. Sie sollten im späteren Verlauf der Aktion wieder zu den regulären Truppen stoßen. Cpt. Joe Astor lieferte einen vollständigen Lagebericht ab. Glücklicherweise hatte er von seinen Disziplinierungsmaßnahmen, die extra für diesen Einsatz von Fähnrich Agamemmnon angefertigt worden waren, noch keinen Gebrauch machen müssen. Freizeitkapitän Fußballgott hatte mit den Folgen einer schweren Flüssigkeitsvergiftung zu kämpfen, hielt sich aber wacker. Cpt. IT, gutgelaunt wie immer, hielt als professionelles Sonnenscheinchen die Truppe mit gekonnt erzählten Schwänken aus seiner Jugend bei Laune. Feldwebel Todwardt hatte die Situation bestens unter Kontrolle, bis, ja bis Küchenbulle Lionell gemeinsam mit Schiffsjunge t mit der Ankündigung eines ausgiebigen Fünfuhrtees Unruhe in die Versammlung brachten. Feldwebel Licherkette konnte Schlimmeres verhindern, indem er die Zapfanlage weiterbediente. Die Rüge für Ordonnanzoffizier FreakMan wird sich unschön in seiner Personalakte machen.

Der Einsatz entwickelte sich dem Plan gemäß. Es wurden Pläne am Kartentisch geschmiedet, Einsatzbesprechungen abgehalten, Kurzeinsätze in lokaler Runde durchgeführt, die Regimentskapelle spielte unaufhörlich, was einige der aktiven Truppenteile etwas nervös machte und die kranken Schwestern kümmerten sich aufopferungsvoll um das leibliche Wohl aller. Kurzum: Als der werte Chefkolumnist sich spät in der Nacht dazu entschied, sein Lager aufzusuchen, waren keine seiner Untergebenen mehr in der Lage, ihm beim Auskleiden zu helfen, so daß er sich, hilflos wie er war, völlig angekleidet auf sein Feldbett zum Schlafen legte. Korporal Scherzengel suchte kurz darauf sein Feldbett, was allerdings nichts, aber auch gar nichts mit der Lagerstätte des Kolumnisten zu tun hatte.

Ganz im Gegensatz zu der frühmorgendlichen Störung des Schlafes selbigen: Nach der Rückkunft von einem der nächtlichen Einsätze verursachte einer der niederen Chargen eine empfindliche Störung der Nachtruhe, die nur durch den Einsatz allermassivster Gewalt wiederhergestellt werden konnte. Die Kollateralschäden waren nicht unerheblich, aber notwendig und wurden auch allerseits als solches angesehen. Der klägliche Rest des Einsatzes ist schnell erzählt: Einnahme des Frühstücks, Aufräumungsarbeiten und Spuren verwischen, Latrinendienst hatte gerechterweise Winder. Der Abschied war bitter und herzergreifend. Die Rückfahrt störungsfrei und unkompliziert.

Das Fazit: Die Ostmark ist wieder sicher, sollte ein solcher Einsatz noch einmal notwendig werden, wird es sich der Chefkolumnist nicht nehmen lassen, wieder zur Truppe zu stoßen, um den schier übermächtigen Feind rückhaltslos zu vernichten.

Prost!!![/align]

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